Eigentlich möchte ich als Krankenhauspfarrer ja über Medizinethik, Seelsorge und Theologie schreiben, meine beruflichen Spezialthemen eben. Aber manchmal bedrängt mich etwas anderes so sehr, dass ich da nicht schweigen kann.
Und die erneute Eskalation des Konfliktes zwischen den Palästinensern, bzw. der Hamas, und Israel, bzw. seiner Regierung, ist eines davon. Die Brutalität, mit der die Hamas gezielt gegen Zivilist*innen vorgegangen ist, hat mich erschreckt. Die jetzige Reaktion Israels, die mit ihren Bombenangriffen und der Blockade von Strom, Trinkwasser und medizinischer Versorgung genauso die Zivilbevölkerung trifft (vgl. dazu z.B. auch den Beitrag in der Tagesschau vom 15.10.23), erschreckt mich genauso.
Israel wirft der Hamas zurecht seit langem vor, dass es sein Existenzrecht nicht anerkenne. Zugleich zerstört es durch seine Siedlungspolitik Stück für Stück die Grundlagen, dass ein lebensfähiger palästinensischer Staat entstehen könnte, ohne andere Perspektiven für ein gutes Leben der Bewohner*nnen der Westbank und das Gazastreifens zu eröffnen.
Ich bin überzeugt, dass Frieden nur möglich ist, wenn beide Seiten ernsthaft aufeinander zugehen. Damit stehe ich nicht allein. Auch in Israel und unter den Palästinensern oder in den USA gibt es Stimmen, die dasselbe sagen.
Eine Auswahl finden sich z. B. in folgenden Zusammenstellungen, die der Deutsche Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes gesammelt hat:
- https://versoehnungsbund.de/2023-stoppt-das-morden (mit der deutschen Übersetzung verschiedener Voten)
- https://versoehnungsbund.de/2023-unerschuetterlich-unserem (mit einem Beitrag von „Parents Circle / Bereaved Families“, einer Gruppe von Menschen aus Israel und Palästina, die enge Angehörige verloren haben und Links zu weiteren Stellungnahmen)
- https://versoehnungsbund.de/2023-stellungnahme-des (Stellungnahme des amerikanischen Versöhnungsbundes auf Deutsch und Englisch)
- https://www.tikkun.org/statement-of-solidarity-with-israel-palestine/ (Stellungnahme einer jüdischen Reformorganisation)




