Noch so ein Satz eines meiner Lehrtherapeuten, der mir schon in vielen Situationen wieder in den Sinn gekommen ist: „Gleichzeitigkeit ist ein Geschenk.” Gleichzeitigkeit in einer Beziehung ist danach also etwas, über das ich mich freuen, das ich aber nicht erzwingen kann. Und das gilt nicht nur für den Sex, sondern für viele Bereiche des Lebens.

Offensichtliche Gleichzeitigkeit: Libellen beim Liebesakt
Fotograf: Peter van der Sluijs
Was ich an dem Satz so gut finde, ist, dass er auf mich eine entspannende Wirkung hat. Wenn ich mir klarmache, dass es normal ist, dass Gefühle, Empfindungen und Wünsche nicht gleichzeitig sind, dann nimmt mir das Druck. Dann kann mich das in bestimmten Situationen vielleicht frustrieren oder traurig machen, aber es muss mich nicht ärgern, dass meine Partnerin gerade anders empfindet als ich oder ein anderes Tempo hat; und umgekehrt muss ich meine Unterschiedlichkeit auch nicht um einer vermeintlichen Harmonie willen verheimlichen.
Vielmehr kann ich dann mit ihr schauen, wie gehen wir mit der Ungleichzeitigkeit um? Wie kommen wir beide zu Glück und Befriedigung? Wer kann und will sich wie bewegen? Wer kann sich vom anderen wohin locken lassen? Und wo sind die eigenen Grenzen, die er oder sie nicht überspringen will?
Gleichzeitigkeit ist ein Geschenk. Geschenke kann man bekommen, Geschenke kann man machen, Geschenke kann man genießen. Und manchmal geht’s auch ohne sie.
Also, genießen Sie, was geht!
Hat dies auf padener'Zeitgeist rebloggt.
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